Forschung zu Lebenswelten junger Menschen

Studien und Fachveröffentlichungen zum Thema

Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht von Veröffentlichungen, die sich mit verschiedenen Aspekten jugendlicher Lebenswelten beschäftigen.

Copyright Informationen anzeigenEine Gruppe Jugendlicher verbringt gemeinsam Zeit
Zeit mit geschätzten Menschen verbringen. Für Jugendliche ein wichtiges Thema.

Welche Themen bewegen Jugendliche und junge Erwachsene? Was sind ihre Ambitionen für ihre berufliche und soziale Zukunft? Womit und mit wem verbringen sie ihre Freizeit?  Diesen und anderen Fragen widmet sich die Forschung zu Lebenswelten Jugendlicher. Diese Themen werden schon seit vielen Jahren und in verschiedenen Studien regelmäßig beleuchtet, wodurch sich Trends und Veränderungen abzeichnen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen:
Der Trend des sogenannten Regroundings setzt sich weiter fort. Die befragten Jugendlichen schreiben der Familie und der Heimat einen hohen Stellenwert zu. Das zeigt sich auch im Bereich der Vorbilder; diese sind weiterhin wichtig, aber während sie in den 1980er- und 1990er Jahren noch überwiegend im musikalisch-kulturellen Bereich zu finden waren, entstammen sie nun meist dem persönlichen oder familiären Umfeld. Die gemeinsame Zeit mit der Familie und die Anbahnung und Pflege von Freundschaften ist von großer Bedeutung, genauso wie das Thema Gesundheit. Auch das Sicherheitsbedürfnis ist gestiegen: Vor allem in den als Mainstream bezeichneten Lebenswelten der sozialen Mitte streben Jugendliche ein Leben in gesicherten, soliden Bahnen an. Gleichzeitig scheint es einen Trend zu Normalbiografien zu geben; das bedeutet, dass Jugendliche die Schule ohne bemerkenswerte Karriereambitionen absolvieren. Spaß oder die Erfüllung von Konsumwünschen spielen im Leben der untersuchten jugendlichen Milieus eine geringere Rolle als noch vor einigen Jahren. Auch die Bedeutung von Jugendkulturen oder Jugendsubkulturen geht zurück.

Wie ticken Jugendliche?

Die Sinus-Jugendstudie "Wie ticken Jugendliche?" geht der Frage nach, welche Themen der Generation der 14- bis 17-Jährigen wichtig sind und wie sie in die Zukunft blickt. Und außerdem: Wie kommen die Jugendlichen in der Ausnahmesituation der Corona-Krise zurecht? Die Studie wird vom Sinus-Institut im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) erarbeitet.

BPB: Sinus-Studie 2020

Der 16. Kinder- und Jugendbericht wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veröffentlicht. Er bietet eine Übersicht über die sozialen Räume, innerhalb derer politische Bildung stattfindet. Dazu gehören vorrangig Familien, Kindertagesbetreuung, Schule, berufliche Bildung und der gesamte Bereich der Kinder- und Jugendarbeit.

Die 18. Shell Jugendstudie untersucht, wie die Generation der zwölf- bis 25-Jährigen heute in Deutschland aufwächst: Welche Rolle spielen Familie und Freunde, Schule und Beruf, Digitalisierung und Freizeit. Und ebenfalls: Wie stehen junge Menschen zu Politik, Gesellschaft und Religion?

Jugend und Medien

Die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) beschäftigt sich mit dem Medienumgang junger Menschen zwischen zwölf und 19 Jahren und erscheint jährlich. Ergebnisse der Studie 2022 sind: Im Vergleich zum Vorjahr verbringen Jugendliche mehr Zeit im Internet – Im Durchschnitt 224 Minuten am Tag. Dabei spielen insbesondere Messenger und Social Media eine große Rolle. Gestiegen sind auch die Werte, wie häufig Jugendliche im Internet mit Fake News und Hass im Netz konfrontiert sind. Fast drei Viertel der Befragten haben damit bereits negative Erfahrungen gemacht.

MPFS: JIM-Studie 2023 (PDF)

Die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) beschäftigt sich mit dem Medienumgang junger Menschen zwischen zwölf und 19 Jahren und erscheint jährlich. Ergebnisse der Studie 2022 sind: Corona hat die Freizeit- und Medienaktivitäten von Jugendlichen verändert. Im Jahr 2022 nähern sich die Umstände wieder denen vor Pandemiebeginn an. Dies spiegelt sich etwa in der Freizeitgestaltung wider. So treffen sich Jugendliche wieder mehr mit Freunden und besuchen Sportveranstaltungen. Auch die tägliche Internetnutzung in der Freizeit liegt 2022 mit durchschnittlich 204 Minuten wieder auf dem Niveau vor Pandemiebeginn.

Die JIM-Studie 2021 ergab: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind beinahe alle befragten Jugendlichen täglich online. Nutzten 2019 noch 89 Prozent täglich das Internet, sind es 2021 97 Prozent. Um sich zu informieren, nutzen junge Menschen am häufigsten YouTube und Instagram. Zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln zählt, wie in den Vorjahren, WhatsApp. Herausgeber ist der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (MPFS).

Die Motivation hinter "Fridays for Future"

Die Studie "Zukunft? Jugend fragen!" untersucht, welche Rolle Umwelt und ⁠Klima⁠ im Leben junger Menschen im Alter von 14 bis 22 Jahren in Deutschland spielen. Unter Anderem geht sie der Frage nach, was die junge Generation dazu bewegt, ihre Stimme mit der "Fridays for Future"-Bewegung zu erheben. Herausgeber sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie das Umweltbundesamt.

BMU: Studie "Zukunft? Jugend fragen!" 2020 (PDF)

Ein Gastbeitrag von Klaus Hurrelmann und Erik Albrecht für die Website des Journalisten Jan-Martin Wiarda kommt zu dem Schluss, dass junge Leute heute so politisch sind wie schon lange nicht mehr. Die "Generation Greta" könnte die Regierungsparteien an den Rand ihrer Existenz treiben, vermuten die Autoren. Der Beitrag ist 2020 erschienen.

Jugend im ländlichen Raum

Die Studie ist ein Ergebnis des Projekts "Jugend im Blick" des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Sie untersucht die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen in strukturschwachen ländlichen Räumen deutschlandweit. Außerdem liefert sie Handlungsempfehlungen, wie den Bedürfnissen Jugendlicher in ländlichen Räumen zukünftig besser Rechnung getragen werden kann.

DJI: Jugend im Blick - Regionale Bewältigung demografischer Entwicklungen

Junge Menschen in der Corona-Pandemie

Die Corona-Maßnahmen gehen mit weitreichenden Einschränkungen einher und verkleinern die Spielräume von jungen Menschen und Familien stark. Hinzu kommt der Eindruck, dass bei Entscheidungen über die Maßnahmen und bei der Abwägung vielfältiger Interessen, die Perspektive von Kindern, Jugendlichen und Eltern nicht wahrgenommen wird.

Die bundesweite JuCo-Studie des Forschungsverbunds "Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit" untersucht die Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen. An der ersten bundesweiten JuCo-Studie haben sich über 6000 junge Menschen ab 15 Jahren beteiligt, um von ihren Erfahrungen und Perspektiven während der Corona-Krise zu berichten. Die ersten Forschungsergebnisse zeigen, wie Jugendliche die Corona-Pandemie erleben.

An der zweiten bundesweiten JuCo-Studie haben haben über 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene teilgenommen, die zu ihrer Situation in der Corona-Zeit befragt wurden. Nach einem halben Jahr Erfahrungen mit der Pandemie gibt fast die Hälfte der befragten jungen Menschen an, Angst vor der Zukunft zu haben.

Die dritte bundesweite JuCo-Studie zeigt: Immer noch haben viele Jugendliche Angst vor ihrer Zukunft. Und trotzdem gestalten junge Menschen ihre Jugend in der Pandemie. Mehr als 6.000 junge Menschen hatten sich an der Online-Befragung der Universität Hildesheim und der Frankfurter Goethe-Universität beteiligt.

Auf der Website der Universität Hildesheim gibt es ausführliche Informationen zum Forschungsverbund, zur Untersuchung selbst sowie zu den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

IAB-Infoplattform – Der Ausbildungsmarkt in und nach der Pandemie

Die Corona-Krise belastet viele Betriebe. Aufgrund der oft schlechten Ertragslage und unsicheren Zukunftsperspektive sinkt die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze. Gleichzeitig ist ein hoher Fachkräftebedarf für die nächsten Jahre zu erwarten. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung – IAB der Bundesagentur für Arbeit sammelt Forschungsergebnisse und Positionen zu diesem Thema. Eine Plattform bietet Informationen zur Frage, wie sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt seit Beginn der Pandemie entwickelt entwickelt hat, und welche Strategien es gibt, um gefährdete Ausbildungsplätze langfristig zu sichern.

Ausbildungsperspektiven in Zeiten von Corona

Die Studienreihe "Ausbildungsperspektiven in Zeiten von Corona" der Bertelsmann Stiftung untersucht auf Grundlage einer repräsentativen Befragung von jungen Menschen, wie sich junge Menschen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres fühlen und wie sie ihre Ausbildungschancen zum Ende der Schulzeit wahrnehmen.

Die Ergebnisse der ersten Jugendbefragung zeigen: Die Corona-Krise führt zu einer massiven Verunsicherung im Hinblick auf Chancen am Ausbildungsmarkt. 61 Prozent aller Befragten sind der Ansicht, dass sich die Chancen auf einen Ausbildungsplatz durch Corona verschlechtert haben. Die Befragung zeigt zudem eine verbreitete Enttäuschung der jungen Menschen: Die Hälfte von ihnen ist der Auffassung, dass die Politik wenig bis gar nichts für Ausbildungsplatzsuchende tut.

Für die Studie zu "Ausbildungsperspektiven im zweiten Corona-Jahr" wurden 1.700 Jugendliche im zwischen 14 und 20 Jahren befragt. Das zentrale Ergebnis: Obwohl nach wie vor viele Jugendliche eine Ausbildung anstreben, haben über 70 Prozent aller Befragten den Eindruck, durch Corona schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu haben. Ein wichtiges Thema ist auch die Berufsorientierung: Hier zeigen die Befragungsergebnisse, dass weniger das Informationsangebot zur Berufswahl für sie herausfordernd ist, sondern die Schwierigkeit für sie darin besteht, sich darin zurecht zu finden.

Die Befragung im dritten Jahr der Pandemie hat ergeben, dass eine Berufsausbildung weiterhin eine attraktive Bildungsoption für junge Menschen ist, aber auch, dass junge Menschen sich nach wie vor Sorgen um ihre Ausbildungschancen machen. Die Studie zeigt hier deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung der jungen Menschen je nach Bundesland und angestrebten Bildungsabschluss auf. Insbesondere Jugendliche mit niedriger Schulbildung blicken noch pessimistischer auf ihre Ausbildungsperspektiven als in den Jahren zuvor.